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Neuruppin: Baumschnitt im Sommer

Normalerweise ist es zwischen März und September durch das Bundesnaturschutzgesetz strengstens verboten, Bäume und Hecken zu schneiden. Der Grund liegt in der Nistzeit vieler Vogelarten, aber auch Fledermäuse finden sich hin und wieder in Baumkronen wieder.

Um so verwunderlicher, dass ausgerechnet die Stadt Neuruppin dieser Tage Baumschnittarbeiten durchführt.

Dazu erklärte Michaela Ott, Pressesprecherin der Stadt Neuruppin, dass es sich hierbei um Verkehrssicherungsmaßnahmen handelt. In den Baumkronen befinden sich abgebrochene Äste, sowie Spechtlöcher.

Ein besonderes Augenmerk erhält die Stadt auf diese Arbeiten, nachdem im letzten Herbst Baumschnittarbeiten durch die Stadt durchgeführt wurden, von denen das Ordnungsamt bzw. Bauamt offensichtlich nichts wusste. So versucht André Bär, Baumwart der Stadt Neuruppin, Ordnungsgelder gegen Bürger Neuruppins durchzusetzen, obwohl diese von den Baumschnittarbeiten vor ihren Häusern nichts wussten und vor allem vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
Bär stellt die Behauptung auf, der nächste Anwohner habe den Baumschnitt beauftragt und droht dabei Bußgelder von 50.000 Euro an.

Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine neue Form der versuchten Abzocke seitens der Stadt.
Die Stadt Neuruppin verdient seit Jahren ein stattliches Salair mit Bußgeldern von Autofahrern, die in angeblichen Grünanlagen parken.
Dabei definiert die Stadt einfach den wild bewachsenen Randstreifen von Strassen zu einer Grünanlage um.
Und der Neuruppiner zahlt gerne und reichlich. So gab es in den vergangenen sieben Jahren nur einen Bürger, der sich gegen diese Form der Abzocke erfolgreich gewehrt hat. Das Bußgeld liegt meist im Bereich zwischen 75,- und 85,- Euro.

Derweil belegt die Stadt Wittstock ihre Bürger gerne mit Bußgeldern, wenn diese die Verkehrswege vor ihren Grundstücken nicht peinlich genau rein halten.