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Montagsdemos im Kreis erstarken

Ostprignitz-Ruppin (kba) – Die Montagsdemonstrationen im Landkreis OPR erstarken seit wenigen Wochen spürbar. Waren Anfang September 2022 in Neuruppin gerade noch um zwanzig Teilnehmer auf dem Schulplatz zugegen, nahm die Teilnehmerzahl Anfang Oktober sprunghaft auf etwa 120 Teilnehmer zu. Auch in Wittstock gab es einen sprunghaften Anstieg von rund 50 Teilnehmern bis September auf über 100 Teilnehmer. In Kyritz sieht man eine ähnliche Entwicklung. Dabei muss man wissen, dass die Themen rund um Corona immer weiter in den Hintergrund rücken und die allgemeine politische und wirtschaftliche Entwicklung, Krieg sowie Szenarien eines eventuellen Blackout nun im Vordergrund stehen.

Die Polizei sieht hingegen nur eine leichte Zunahme von Demonstrationsteilnehmern auf den gesamten Kreis bezogen. Allerdings, so Pressesprecher der Polizei Neuruppin, Joachim Lemmel, erstarken die Teilnehmerzahlen in den umliegenden Kreisen umso mehr. Gerade in der Prignitz und im Havelland käme es in den letzten Wochen zu spürbar größeren Demonstrationen.

Klaus Baumdick, Veranstalter der Neuruppiner Montagsproteste, sieht noch viel Potential nach oben. Erst wenn jeder Bürger seine neue Nebenkostenabrechung oder die Abrechnung seines Gas- und Stromversorgers erhalten hat und feststellt, dass es nun auch ihn getroffen hat, wird man wieder nennenswerte Teilnehmerzahlen sehen.

Am 17.12.2021 nahmen auf dem ersten Anti-Coronapflichtprotest rund 1.000 Personen teil.
Heute am 10.10.2022 steht Baumdick wieder um Punkt 19:00 auf dem Schulplatz.
Es wird das zweiundvierzigste mal sein. Trotz aller Vorhaltungen, es sei eine Veranstaltung der AfD.
“Meine AfD Mitgliedschaft hat rein gar nichts mit den Protesten zu tun. Aber jeder redet nur und sagt, man dürfe den rechten das Feld nicht überlassen und dann passiert aber rein gar nichts. Außer ein paar kläglichen Versuchen der Linksextremisten und Grünen im Ort, eine Gegenveranstaltung auf die Beine zu stellen, ist nichts passiert. Sie schaffen es nichteinmal, selber Proteste gegen diese fehlgeleitete Regierung auf die Beine zu stellen. Das einzige, was sie können, ist zu schreien, Nazis hätte kein Recht auf Propaganda. Wer aber die Nazis sind, haben wir erst wieder letzten Samstag gesehen. Ein Angriff auf die Infrastruktur der Bahn ist das Hoheitsgebiet der radikalen Linken. In den vergangenen zehn Jahren gab es rund 500 Angriffe auf die Infrastruktur der Bahn, wenn es um die versuchte Verhinderung oder Beeinträchtigung von verhassten Demonstrationen ging. Es wäre jetzt das erste mal überhaupt, dass nicht die Antifa hinter dem Anschlag auf die Bahn von Samstag stünde. Und dann schreien sie was von Demokratiefeinden.”

Auf die Frage, wie lange Baumdick das noch machen wolle, antwortet er kurz: “Bis wir wieder eine heile Welt haben, in der Rentner nicht schon Mitte des Monats kein Geld mehr haben und sich Arbeitnehmer wieder eine Familie leisten können.”