DezemberFehrbellinMuseumOrte kostenlos

Fliegerdenkmal Wustrau

Wer mit dem Fahrrad den Radweg zwischen Buskow und Wustrau befährt, kommt hier vorbei, am Fliegerdenkmal Wustrau. Doch was es damit auf sich hat, wissen die wenigsten.
Die Geschichte ist eine tragische.
Die Flieger Joachim von Schröder, Erich Albrecht und Fritz Eichentopf starteten zu einem Postflug am 19. Dezember 1929 um 8.30 Uhr zur 985 km langen Etappe von Marseille nach Berlin-Tempelhof.
Der Flug in Frankreich und über die Alpen fand bei besten Wetterverhältnissen statt, doch in Thüringen gerieten sie in ein Schlechtwettergebiet mit Sturm und Schneewehen. Dabei kamen sie vom Kurs ab und schienen schon eine geraume Zeit blind umhergeirrt zu sein. Als sie eine Stadt ausmachen konnten, suchten sie den Bahnhof und lasen über ihr Fernglas den Namen der Stadt. Neuruppin.
Nun wieder orientierungsfähig drehten sie bei auf Kurs Berlin, welches sie im unsichtigen Wetter verfehlt hatten. Man wollte sich dabei an der Bahnlinie nach Berlin orientieren, welche sie jedoch in der Dunkelheit und im dichten Schneetreiben alsbald verloren. Sie überquerten den Ruppiner See in einer Höhe von lediglich 20 bis 30 Metern und entschieden sich zu einer Notlandung.
Dabei drehten sie vom Seeufer abwärts und übersahen den hier ansteigenden Acker und so berührten sie mit einer Tragfläche den Grund und die Maschine zerschellte an der Stelle des Denkmals.  Der weiter hinten sitzende Bordmechaniker Fritz Eichentopf wurde aus der Maschine geschleudert. Dies war sein Glück, er wurde nur leicht verletzt und konnte seinen Kameraden zu Hilfe eilen. Doch Joachim von Schröder war offenbar bereits tot. Er lag mit zertrümmertem Schädel und halb verbrannt neben dem Wrack. Erich Albrecht lag unter einer Tragfläche und konnte nur mithilfe eines zufällig vorbeifahrenden Radfahrers hervorgezogen werden. Im nahen Dorf Wustrau telefonierte Eichentopf mit einem Arzt, der sich aus dem 10 km entfernten Fehrbellin sofort auf den Weg machte, aber nur den Tod der Piloten feststellen konnte. Eichentopf rief gegen 19.20 Uhr die Lufthansa in Berlin-Tempelhof an, um die traurige Nachricht zu übermitteln. Die Dorfbewohner brachten die sterblichen Überreste Schröders und Albrechts in den Saal des Hauses „Constanze“, wo sie aufgebahrt wurden. Gegen 22.30 Uhr trafen Vertreter der Lufthansa mit Fliegern und Monteuren aus Berlin ein, darunter Erhard Milch, der seinen Freund v. Schröder in Berlin erwartet hatte.

[osm_map_v3 map_center=”52.8579,12.8483″ zoom=”18.8″ width=”95%” height=”450″ post_markers=”1″ ]

Weitere und umfassendere Informationen finden sich hier

Artikelbild: Wikipedia. Es zeigt das später abgestürzte Flugzeug.