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Schwarzer Samstag für Amtsdirektor Thomas Kresse

Walsleben – Diesen Samstag hatte sich Amtsdirektor Thomas Kresse (Amt Temnitz, 40) wohl anders vorgestellt, als er den Redaktionsleiter Markus Kluge vom Ruppiner Anzeiger darum bat, zu seiner Amtshandlung zu erscheinen und darüber zu berichten.

Kresse hatte über das Gesundheitsamt des Kreises den Hinweis bekommen, dass in einer Gaststätte in Walsleben ein Kreisparteitag der AfD Ostprignitz-Ruppin stattfinden sollte und war sich sicher, das darf nicht sein.
Mit dem Gesundheitsamt und gleich drei Mannschaftswagen der Polizei lief er zur Höchstform auf, als ihm ein völlig verdutzter Gastronom nach dem Sturm klingeln der Polizei entgegen trat und erklärte, es gibt hier keine Veranstaltung.

Morgens früh waren wohl welche da, die sind aber schon lange weg, so der Gastronom.

Nur wenige Minuten später klingelte bei Klaus Baumdick das Telefon. Herr Brian Kehnscherper, Redakteur des Ruppiner Anzeiger, wollte gerne ein Interview haben, da der Name Baumdick in Walsleben gefallen war.
Nachdem dann die Umstände geklärt waren, blieb nur fest zu stellen, dass Parteiversammlungen von der Eindämmungsverordnung explizit ausgenommen sind. Wie sollte es auch sonst möglich sein, dass der AfD Landesverband Sachsen-Anhalt seinen Landesparteitag genau diesen Samstag in Magdeburg mit mehreren hundert Teilnehmern stattfinden lassen könnte?

Doch Kresse interessierte sich nicht dafür. Ganz im Sinne vieler Amtsträger im Ruppiner Land, versuchte er sich zu profilieren und wollte sich als der Gute darstellen. So war er auch bei dem Polizeieinsatz in Walsleben selbst in der ersten Reihe dabei.
Das ging wohl weit nach hinten los. Denn nicht nur, dass es keinen Grund für diesen Auflauf der Ämter und Polizei gab, auch hat er offenbar sein Amt missbraucht indem er eine Amtshandlung bereits im Vorfeld an die Presse gemeldet, ja sogar darum bat, vor Ort zu erscheinen, um eine vermeintliche Peinlichkeit für die Beteiligten in die Öffentlichkeit zu tragen.
Ob hier tatsächlich ein Amtsmissbrauch vorliegt, wird das Brandenburger Innenministerium zu erklären haben, so Stimmen aus dem AfD Landesvorstand Brandenburg.
Je nachdem, wie diese Antwort ausfällt, dürfte Kresse in schweres Fahrwasser kommen.
Wenn er sich darin nicht sowieso schon befindet. Denn Baumdick ist selbst Journalist und stellt zudem die Frage nach der Rechtmäßigkeit auf, wenn nur ein einziger Journalist von dem anordnenden Amtsinhaber hinzugeladen wird. Das könne eine Sache der Gleichbehandlung sein. Hier müsse man sehr genau prüfen. Kresse könne davon ausgehen, man werde dies tun, so Baumdick.