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Strafanzeige und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Amtsdirektor Kresse

Neuruppin – Dienstaufsichtsbeschwerde und eine Strafanzeige sind das Ergebnis einer sehr fragwürdigen Amtshandlung des Temnitzer Amtsdirektors Thomas Kresse. Der Amtsdirektor war am 19.12.2020 mit einem, für Temnitzer Verhältnisse, Grossaufgebot an Polizei in der Privatwohnung eines Walslebener Wirtes eingeflogen, weil er eine Parteiveranstaltung der AfD vermutete.
Doch zum Leidwesen des Amtsdirektors fand überhaupt keine Veranstaltung statt.
Dummerweise wollte sich der Amtsdirektor in einem guten Licht darstellen und hatte noch vor seiner Amtshandlung die Presse hinzugerufen, die auch noch die Ansprache des Amtsdirektors mitbekam.
Hier drohte Kresse dem Wirt ein horrendes Bußgeld an und wies darauf hin, dass keinerlei Veranstaltungen aufgrund der Eindämmungsverordnung erlaubt seien.
Doch auch hier stiess der Amtsdirektor ins falsche Horn.
So gab das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg an: Versammlungen bis 50 Personen, die nicht zum Zwecke des Vergnügens dienen, dürfen unter Beachtung der Hygienevorschriften durchgeführt werden.
Sicherheitshalber gab Kresse auch noch ein Interview, in dem der erklärte, er sei sich selbst nicht sicher, ob er hier das richtig täte aber höchstvorsorglich müsse er das tun, was er eben tut.
Rückendeckung holte sich Kresse vom Gesundheitsamt des Kreises OPR, welches ihn in seinem tun bestärkte und so umfassen die Dienstaufsichtsbeschwerde und die Strafanzeige auch die beteiligten Personen des Gesundheitsamtes.

Erstatter der Strafanzeige und der Dienstaufsichtsbeschwerde ist Klaus Baumdick, der nämlich in einem Artikel des Ruppiner Anzeiger mehrfach namentlich benannt wurde und gegen den Kresse nach eigenen Angaben eben auch ermitteln wollte.
Die Ermittlungen dürften jetzt wohl hinfällig sein, zumindest was die Seite des Amtsdirektors betrifft.
Involviert ist in die Sache auch das Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg, da Baumdick die Befürchtung hat, der Landrat als Dienstherr des Amtsdirektors Kresse könnte die Sache in der Schublade verfaulen lassen.

Auf die Frage, warum Baumdick die ganz großen Geschütze raus holt, erklärt dieser, im Grunde genommen sei die Sache an und für sich erst einmal nicht so schlimm.
Wenn denn einerseits nicht die Drohungen mit den Ermittlungen und des Bußgeldes gewesen wären und andererseits,
wenn man nicht bereits im Vorfeld, noch bevor die Amtshandlung überhaupt statt gefunden hat, die Presse hinzugerufen hätte.
Das hat alles ein ganz komisches Geschmäckle von Schaudarstellung.
Ich glaube, hier wollte sich Amtsdirektor Kresse selbst darstellen.
Eine solche Nummer kann und werde ich ihm nicht durchgehen lassen und einfach so abhaken.
Wenn hier größenwahnsinnige Amtsleiter am Werk sind, muss man denen ganz gehörig auf die Finger hauen.
Auch habe ich den unmittelbaren Eindruck, hier könnte auch noch Vorteilsnahme im Amt eine Rolle spielen.
Offensichtlich wurde ja nur der Ruppiner Anzeiger von Kresse informiert.
Das finde ich schon sehr interessant. Und selbst, wenn dem nicht so sein sollte, ich bin auch Journalist.
Da hätte er auch mich informieren müssen. Entweder alle oder keinen.
Genaugenommen aber keinen, denn hier wurde eine wahre Hexenjagd veranstaltet.
Diesen Samstag vor Weihnachten dürfte Kresse noch eine sehr lange Zeit beschäftigen.