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Nachlese: So schlimm war der Superspreaderevent der AfD in Frankfurt

Neuruppin/Frankfurt Oder – Vier Wochen ist er jetzt her, der Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD). Der Bürgermeister der Stadt Frankfurt Oder, René Wilde (Die Linke) warnte seine Bürger eindringlich davor, auch nur in die Nähe der Veranstaltung zu gehen, da die AfD vorwiegend aus Coronaleugnern und Maskenverweigerern bestünde. Im Hinblick auf die unzähligen zu erwartenden Kranken und Toten erhob Wilke im Vorfeld schwere Vorwürfe gegen die AfD.

Doch was ist eigentlich daraus geworden? Wie viele Erkrankte gab es wirklich? Wie viele Menschen sind aufgrund des Parteitages der AfD zwischenzeitlich verstorben?
Wir fragten nach.
Und die Antwort verblüffte.
Der Pressesprecher der Stadt, Uwe Meier, erklärte, er würde sich sehr gut an seine Wortwahl erinnern und auch daran, dass er gesagt habe, es sei ein potenzieller Superspreaderevent, weil das von ihm angesprochene leichtsinnige Spielen mit einem Risiko keineswegs zwangsläufig das Eintreten dieses Risikos zur Folge haben müsse.
Bildhaft erklärte Meier, ” Wenn ich wissentlich an einem einsturzgefährdeten Haus vorbeigehe, ist das zwar keine kluge Entscheidung, aber bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich genau jetzt verschüttet werde.”

Weiterhin erklärte Meier “Zur Frage nach realen Infektionsfolgen der AfD-Veranstaltung kann die Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) deshalb nicht Stellung beziehen, weil wir das Infektionsgeschehen bei Einwohnerinnen und Einwohnern unserer Stadt verfolgen und nachvollziehen. Über Erkrankungen von Gästen aus dem gesamten Land Brandenburg führen wir naturgemäß keine eigene Statistik.”

War also die dringende Warnung, auf gar keinen Fall auch nur in die Nähe der Veranstaltung zu kommen, einfach nur ein Sturm im Wasserglas?
Es sieht wohl so aus, denn es gibt nicht einen einzigen bekannten Fall einer Corona-Infektion aufgrund des Landesparteitages der AfD.
Und das, obwohl man sich im Vorfeld so eine Mühe gegeben hatte, die AfD aufgrund dieser Veranstaltung zu denunzieren und öffentlich zu erklären, es werde unzählige Kranke und Tote geben.
Denn in einem Interview mit der Oderwelle sprach Meier keineswegs von einem potenziellen Superspreaderevent, sondern er sagte wörtlich “Wir haben das berechnet, es werden auf jeden Fall infizierte Teilnehmer anwesend sein, die auf andere Teilnehmer stoßen.” Weiterhin forderte er Frankfurter Einwohner auf, nicht an dem Parteitag teilzunehmen.